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Linus erklärt Vera F. Birkenbihl

Linus erklärt: Wer Vera F. (Verena) Birkenbihl war – und was „gehirn-gerechtes Lernen“ für Schule wirklich bedeutet

Hey, ich bin Linus! Heute erzähl’ ich dir von einer Frau, die Lernen für Millionen Menschen leichter (und lustiger) gemacht hat: Vera F. Birkenbihl. Sie wurde 1946 in München geboren, starb 2011, und war eine sehr bekannte Trainerin und Autorin – berühmt für ihren Ansatz des gehirn-gerechten Lernens (englisch: brain-friendly). Sie gründete schon 1973 das „Institut für gehirn-gerechtes Arbeiten“, hielt TV-Sendungen und verkaufte Millionen Bücher, z. B. den Klassiker „Stroh im Kopf?“.

Was heißt „gehirn-gerecht“?

„Gehirn-gerecht“ bedeutet: Unterrichten und Lernen so bauen, wie unser Gehirn nun mal arbeitet – mit Bildern, Mustern, Klängen, eigener Neugier, Fehlerfreundlichkeit und Spaß statt stumpfem Pauken. Birkenbihl machte daraus keinen Zauber, sondern Werkzeuge: kleine, klare Techniken, die Lernstoff vernetzen, Sinn geben und im Alltag funktionieren. Sie prägte den Begriff im deutschsprachigen Raum und machte ihn populär.

Ihre bekanntesten Werkzeuge – schnell erklärt (mit Mini-Anleitung)

1) ABC-Listen – das „senkrechte Stadt-Land-Fluss“

Ziel: Vorwissen aktivieren, Begriffe sammeln, Lücken sehen.
So geht’s: Schreib A–Z untereinander und fülle pro Buchstaben passende Stichwörter zum Thema („Pflanzenzelle“, „Brüche addieren“, „Mittelalter“…). Erst allein, dann kumulativ im Austausch ergänzen. Wichtig: Nur Begriffe übernehmen, die man erklären kann.
Nutzen: Überblick, Motivation, Check der Klasse in 2–5 Minuten.

2) KaWa & KaGa – Assoziations- und Zeichen-Gedanken

KaWa: Kreative Ausbeute von Wort-Assoziationen: Das Thema (z. B. „Fotosynthese“) steht in der Mitte; zu jedem Buchstaben des Wortes sammelst du passende Begriffe/Ideen.
KaGa: grafische Variante: Statt Wörter nutzt du kleine Skizzen/Symbole.
Nutzen: Tieferes Durchdenken, Querverbindungen, super fürs Wiederholen & Präsentieren.

3) Sprachenlernen nach Birkenbihl – ohne Vokabelpauken

Vier Schritte, die das natürliche Lernen nachahmen:

  1. Decodieren: Wort-für-Wort-Übertragung eines kurzen Originaltexts (z. B. Spanisch ? Deutsch), um Struktur & Sinn sofort zu sehen.
  2. Aktiv hören: Text hören und gleichzeitig die Decodierung mitlesen.
  3. Passiv hören: Den Originaltext oft im Hintergrund laufen lassen (Alltag).
  4. Sprechen/Lesen/Schreiben: je nach Ziel, z. B. Chor-Sprechen (mitsprechen).

Warum gut? Verständnis zuerst, Gefühl für Klang & Grammatik entsteht durch viel Hören; Sprechen kommt, wenn das Ohr „voll“ ist.

4) NLLS – „Nicht-Lern-Lern-Strategien“

Birkenbihl sammelte Dutzende Mini-Strategien, mit denen Wissen „nebenbei“ andockt – z. B. kluge Wiederhol-Routinen, Visualisieren, kleine Analogie-Spiele. Das entlastet Lehrkräfte und motiviert Lernende.

Warum das fürs Schulwesen wichtig ist (lernen und lehren)

  1. Aktiviertes Vorwissen = leichteres Verstehen: ABC-Listen und KaWas holen das, was schon da ist, nach vorne. Neues findet Ankerpunkte – das senkt Hürden, besonders bei viel Stoff.
  2. Sinn vor Drill: Durch Decodieren/aktives Hören verstehen Schüler*innen sofort, worum es geht. Motivation steigt, Fehlerangst sinkt – und Regeln „setzen sich“ durch häufige sinnvolle Begegnung.
  3. Fehlerfreundlichkeit & Neugier als Motor: Birkenbihl plädierte dafür, Fehler als Lernsignale zu nutzen – nicht als Strafen. Das passt zu kompetenzorientiertem Unterricht und fördert Beteiligung.
  4. Praktische Entlastung im Alltag: Die Tools sind sofort einsetzbar (2–10 Minuten), funktionieren in heterogenen Gruppen und liefern Lehrkräften sichtbare Diagnostik (wer weiß was? wo hakt’s?).
  5. Große Reichweite, großer Einfluss: Durch Bücher, Seminare und TV-Formate („Kopfspiele“) erreichte sie ein Massenpublikum; bis 2000 waren rund 2 Mio. Bücher verkauft – ihre Ideen fanden den Weg in viele Klassenzimmer.

Konkrete Unterrichtsbeispiele (zum sofort Ausprobieren)

A) 5-Minuten-Start: ABC-Liste als Lernbarometer

  • Thema an die Tafel, Timer 90 Sek. ? alle füllen leise A–Z.
  • Dann „kumulativ“ im Duo ergänzen (je 60 Sek.).
  • Abfrage: Jeder nennt einen Begriff, den er erklären kann ? Mindmap entsteht.

B) KaWa zum Merken

  • „PHOTOSYNTHESE“ in die Mitte. Zu P/H/O… passende Begriffe sammeln („Pflanzen“, „H2O“, „O2“, „Synthese“ …).
  • Hausaufgabe: KaGa (kleine Symbole) zum selben Thema zeichnen ? am Folgetag Blitz-Erklärungen.

C) Vokabeln ohne Vokabeln (ab Klasse 5+)

  • 10-Satz-Mini-Dialog decodieren, gemeinsam aktiv hören, als Hintergrund-Audio in der Woche laufen lassen.
  • Am Freitag 2× Chor-Sprechen – fertig ist die erste „Mini-Szene“.

„Aber… ist das wissenschaftlich?“ – Ein fairer Blick

Birkenbihl popularisierte vieles charismatisch und mischte pragmatische Didaktik mit Themen aus Persönlichkeitsentwicklung; nicht alle Behauptungen sind streng empirisch belegt. Als Werkzeugkasten für aktivierendes, angstfreies Lernen sind ABC-Listen, KaWa/KaGa und die Hör-Phasen beim Sprachenlernen jedoch breit erprobt und in Schule/Hochschule oft im Einsatz. Nutze, was wirkt – messbar an Beteiligung, Behalten, Qualität der Schüler-Erklärungen.

Kurz-Steckbrief (für dein Tafelbild oder Arbeitsblatt)

  • Name: Vera Felicitas Birkenbihl (1946–2011), Trainerin & Autorin
  • Prägte: „gehirn-gerecht“ (brain-friendly), Institut (1973), TV-Reihe „Kopfspiele“
  • Kernideen: ABC-Listen, KaWa/KaGa, NLLS, Sprachenlernen in 4 Schritten
  • Bücher: „Stroh im Kopf?“ (Klassiker, viele Auflagen) u. a.

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