„Was Eltern tun können – aus Linus' Sicht“

Was Eltern tun können – Linus erklärt
Hallo, ich bin Linus. Ich bin acht Jahre alt. Ich bin gut in Mathe, liebe Dinosaurier und kenne viele interessante Dinge. Ich bin auch autistisch. Das heißt: Ich nehme die Welt anders wahr. Manchmal leiser. Manchmal lauter. Und fast immer tiefer.
1. Bitte redet klar mit mir.
Ich verstehe Worte, aber keine Ironie oder Anspielungen. Wenn ihr mir klar sagt, was ihr meint, kann ich euch besser folgen.
2. Ich bin nicht unhöflich – ich bin überfordert.
Ich brauche manchmal mehr Zeit, um zu antworten oder wegzuschauen, um besser zuhören zu können. Das ist kein Desinteresse.
3. Mein Körper braucht Bewegung.
Wippen, hüpfen, drücken – das hilft mir, mich zu regulieren. Das ist keine Unruhe, sondern meine Art, mich zu beruhigen.
4. Reize sind wie Regen in einem vollen Glas.
Zu viele Geräusche, Licht oder Gerüche überfluten mich. Rückzugsorte, Pausen und Hilfsmittel helfen mir sehr.
5. Ich fühle stark – nur anders.
Manchmal sieht man meine Gefühle nicht, aber sie sind da. Ich brauche Hilfe, sie auszudrücken – mit Bildern, Worten oder Gesten.
6. Ich brauche Struktur – und Vertrauen.
Ein klarer Ablauf hilft mir. Wenn ihr mir Zeit gebt, mit Veränderungen umzugehen, kann ich wachsen – auf meine Art.
7. Ich bin richtig – nicht trotz, sondern wegen meiner Art.
Ich bin nicht weniger. Ich bin anders. Mit Stärken und Herausforderungen. Ich brauche keinen Mitleid – ich brauche echte Verbindung.
Ich bin Linus. Ich lerne jeden Tag, wie die Welt funktioniert. Und ihr könnt lernen, wie ich funktioniere. Zusammen geht das. Einfach Linus.