Lernpausen richtig gestalten

Warum kleine Pausen große Wunder wirken – Lernpausen richtig gestalten
„Jetzt setz dich bitte hin und mach das zu Ende!“
„Nur noch diese Seite, dann ist Schluss!“
„Wir haben keine Zeit für Pausen!“
Viele Eltern und Pädagog*innen kennen diese Gedanken – denn der Schulalltag ist voll, die To-do-Liste lang, die Erwartungen hoch. Aber genau darin liegt ein Denkfehler: Lernen braucht keine Dauerleistung – Lernen braucht Rhythmus. Und dazu gehören vor allem: Pausen.
Kleine, bewusste, echte Unterbrechungen, in denen sich Körper, Geist und Emotionen neu sortieren dürfen.
Warum das Gehirn Pausen liebt
Unser Gehirn kann Informationen nur dann gut verarbeiten, wenn es regelmäßig die Chance bekommt, diese zu sortieren, zu speichern und einzuordnen. Dauerhafte Konzentration überfordert die neuronalen Netzwerke – besonders bei Kindern, deren Gehirn sich noch in der Entwicklung befindet.
Was in Pausen passiert:
- Erlebtes wird im „Hintergrund“ verarbeitet
- Neue Verknüpfungen entstehen
- Stresshormone sinken
- Aufmerksamkeit kann sich neu fokussieren
- Emotionen beruhigen sich
Woran du erkennst, dass dein Kind eine Pause braucht
Jedes Kind zeigt eigene „Pausensignale“. Typisch sind:
- Zappeln, Aufstehen, Reiben der Augen
- Quatschen oder absichtliches Ablenken
- Seufzen, Stöhnen oder starrer Blick
- Fehler häufen sich
- Tränen, Wutausbrüche oder völliger Rückzug
Wie lange kann sich ein Kind konzentrieren?
- 5–7 Jahre: ca. 10–15 Minuten
- 8–10 Jahre: ca. 20 Minuten
- 11–14 Jahre: ca. 25–30 Minuten
Danach ist eine Pause von 5 bis 10 Minuten sinnvoll – je nach Alter und Aufgabe.
7 Ideen für kleine Pausen, die wirklich wirken
- Bewegungspause: Hüpfen, Hampelmänner, Trampolin – Bewegung resetet das Gehirn.
- Snackpause: Apfelstücke, Nüsse, Wasser – kleine Energiequellen wirken Wunder.
- Frische Luft: Fenster auf oder kurz rausgehen – Sauerstoff bringt Fokus.
- Atemübung: Dreimal tief durchatmen – bringt Ruhe und neue Energie.
- Stille Minute: Einfach mal eine Minute nichts tun – kurz innehalten.
- Kleine Massage: Rücken streicheln oder mit einem Igelball massieren.
- Kreativpause: Kritzelbild, Rätsel oder etwas malen – neue Impulse schaffen.
Das richtige Timing
Pausen sind besonders sinnvoll:
- Bevor das Kind überfordert ist
- Wenn Aufgaben schwerfallen
- Nach konzentrierten Lernphasen
- Vor neuen Lerneinheiten
- Als bewusste Belohnung für Durchhaltevermögen
Was du vermeiden solltest
- Pausen mit Vorwürfen („Schon wieder eine Pause?“)
- Pausen mit Bildschirmzeit als Ablenkung
- Zu lange oder unstrukturierte Pausen
„In der Pause passiert das, was Lernen wirklich ausmacht – Verknüpfung, Entlastung und neues Beginnen.“
– Pisa Lerntrainer
Fazit
Pausen sind kein Zeichen von Schwäche – sie sind ein Zeichen von kluger Begleitung. Kinder brauchen Pausen, um leistungsfähig, emotional ausgeglichen und motiviert zu bleiben.
Download-Tipp
Im Downloadbereich von Pisa-Lerntrainer findest du bald:
- Ein Mini-Poster „Pausensignale erkennen“
- Eine Sammlung kindgerechter Pausenkarten
- Entspannungsübungen für kurze Lernunterbrechungen